Der Auftakt im Finanzausschuss am 3. Februar 2025 markierte den Beginn intensiver Diskussionen über den Haushalt 2025 der Stadt Aichach. Die anfängliche Einschätzung als „sportliches Jahr“ durch Bürgermeister Klaus Habermann war leicht untertrieben. Stagnierende Einnahmen bei steigenden Ausgaben durch Tariferhöhungen, neue gesetzliche Aufgaben und eine unzureichende Finanzierung durch den Freistaat. Die Beratungen zogen sich über mehrere Sitzungen hin und endeten mit einem einstimmigen Beschluss des Stadtrats am 27. März 2025 – der erste vollständige Konsens seit sechs Jahren. Die Rechtsaufsicht des Landratsamts genehmigte den Haushalt am 15. April 2025. 
Der Haushalt erfordert neue Schuldenaufnahmen sowie Entnahmen aus Rücklagen. Im Vergleich zum Vorjahr (2024 geplant: Verwaltungshaushalt 58,6 Mio. €, Vermögenshaushalt 21,8 Mio. €) steigen die Ausgaben, was den Druck auf die Finanzen verstärkt. 
  • Die Maßnahmen sind unerquicklich
– **Spar- und Effizienzmaßnahmen**: Der Stadtrat appellierte an eine restriktive Bewirtschaftung, Zurückhaltung bei Neubesetzungen und Anpassungen von Gebühren/Hebesätzen. Es gab Sparrunden in der Verwaltung, um den Haushalt auszugleichen.
 
– **Investitionen**: Das Bauprogramm priorisiert Bildung und Infrastruktur, z. B. das große Kinderhaus an der Holzgartenstraße (vier Kitas und Krippengruppen, Start zum neuen Kindergartenjahr). Weitere Projekte umfassen Ganztagsbetreuung an der Ludwig-Steub-Grundschule und Sanierungen in Griesbeckerzell. Insgesamt investierte Aichach in den letzten fünf Jahren 36 Mio. € bei niedrigem Schuldenstand – nun droht ein Investitionsstau, wenn keine Entlastung kommt.
– **Finanzplan 2026–2028**: Mit 22:8 Stimmen beschlossen, prognostiziert er weitere 19,9 Mio. € Kreditbedarf. Der Grundsatzbeschluss zur Kreditdeckelung (jährlich 2 Mio. €) wurde mit 19:11 Stimmen aufgehoben, um Flexibilität zu schaffen, blieb aber umstritten.
– **Ursachen und Hoffnungen**: Die Krise wird auf den „Gesetzgeber“ zurückgeführt, der mehr Aufgaben ohne Finanzierung auferlegt. Finanzleiter Ostermair mahnt: 
  • „Für die nächsten Jahre vorübergehend etwas kleinere Brötchen backen.“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert